Checklisten für die Versorgung bezogen auf die systematische Gesundheit


Patienten mit Diabetes



  • Aufklären über den wechselseitigen Zusammenhang zwischen Parodontalerkrankungen und Diabetes.
  • Prävalenz anderer oraler Folgeerkrankungen ist bei Menschen mit Diabetes ebenfalls höher.
  • Zahnfleischerkrankungen können ein Faktor sein, der zu erhöhtem Blutzuckerspiegel beiträgt und die Einstellung des Diabetes erschweren könnte.
  • Ganzheitliches Mundgesundheitsmanagement: einschließlich Mundtrockenheit, Schleimhautläsionen, Mundkarzinom, beeinträchtigte Geschmackswahrnehmung und Karies.
  • Daran erinnern, dass Diabetes auch mehr Aufmerksamkeit hinsichtlich der Mundgesundheit erfordert.

Den Screening-Fragebogen ausfüllen oder überprüfen – hat sich etwas geändert?

Anhand des Screening-Fragebogens weitere Lebensstil- und Risikofaktoren erwägen

  • Regelmäßige Anwendung/Einnahme von Diabetesmedikamenten wie verordnet?
  •  Implantat / prothetische Restaurationen?
  • Stress? Rauchen? Ernährung? Adipositas? Alkohol?

  • Empfehlen Sie eine besonders sorgfältige Mundhygiene: tägliches Zähneputzen, Interdentalreinigung und Mundspülung.
  • Empfehlen Sie, sofern die Zahnzwischenräume geeignet sind, einfach zu verwendende Interdentalbürsten und Gummi-Interdentalreiniger als die effektivste – und die Compliance fördernde – Methode.
  • Unterweisen Sie hinsichtlich der Erkennung von frühen Anzeichen der Zahnfleischerkrankung.
  • Zeigen Sie auf, wie schädlich Rauchen ist.
  • Betonen Sie, wie wichtig regelmäßige Kontrolltermine sind.


Patientinnen in der Menopause / mit Osteoporose



  • Niedrigere Östrogenspiegel wirken sich ungünstig auf den Knochenstoff wechsel und die Mundhöhle aus. Sie können auch entzündliche Veränderungen im Körper verursachen, die zu Gingivitis führen können.
  • Frauen in der Menopause, die anfällig für Knochenfrakturen sind, haben unter Umständen auch ein erhöhtes Risiko für eine Parodontalerkrankung.
  • Ältere Frauen mit Osteoporose könnten häufiger Schwierigkeiten mit locker oder schlecht sitzenden Prothesen haben und bei ihnen können Behandlungsergebnisse nach oralchirurgischen Eingriffen weniger optimal sein.
  • Veröffentliche Daten lassen darauf schließen, dass Hormontherapie und Bisphosphonat-Arzneimittel gegen Knochenabbau helfen können und das Fortschreiten der Parodontalerkrankung verlangsamen. Bisphosphonate könnten bei bestimmten Patienten allerdings auch mit Risiken bei der Mundhygiene assoziiert sein (siehe nächsten Abschnitt).

  • Nach Berichten des US-amerikanischen Gesundheitsinstituts NIH kommt es bei Frauen mit Osteoporose dreimal häufiger zu Zahnverlust als bei Frauen ohne diese Erkrankung.
  • Frauen mit hohem Score bei der Analyse mit dem FRAX-Tool (Fracture Assessment Risk Tool) können auch stärkere Anzeichen einer Parodontalerkrankung zeigen.
  • Bisphosphonate, eine Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung der Osteoporose, wurden mit der Entstehung von Osteonekrose des Kiefers in Verbindung gebracht. Das Risiko für Osteonekrose (Knochenabbau) war am höchsten bei Patienten, die intravenös hohe Dosen an Bisphosphonaten erhielten, meistens zur Behandlung einer Krebserkrankung. Das Auftreten einer bisphosphonatassoziierten Osteonekrose ist selten bei Personen, die das Medikament in oraler Form zur Osteoporosebehandlung einnehmen.

  • Empfehlen Sie 2-mal tägliches Zähneputzen für jeweils 2 Minuten, mit einer Zahnbürste mit konischen Borsten, um Bereiche unter dem Zahnfleischsaum und zwischen den Zähnen zu erreichen.
  • Erklären Sie, dass Interdentalreinigung in Bereichen hilft, die mit einer Zahnbürste nicht erreicht werden können; empfehlen Sie Interdentalbürste oder Gummi-Interdentalreiniger, um alle Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Erinnern Sie daran, spätestens alle 12 Wochen die Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf auszutauschen – ebenso Interdentalbürsten, wie vom Hersteller empfohlen, zu wechseln.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten aufrechterhalten werden. 

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Patienten mit Essstörungen/Adipositas



Bei Essstörungen: 
  • Patienten mit einer Essstörung, die mit Erbrechen/Heißhungerattacken einhergeht, schonend darüber aufklären, dass sie unter einer sich verschlechternden Mundgesundheit und vermehrten Zahnerosion leiden könnten
  • Daran erinnern, dass bei Patienten mit seit Längerem bestehender Essstörung eine Zahnerosion signifikant häufiger vorkommt
  • Essstörungs-Patienten auf einfühlsame Weise vermitteln, dass sie ehrlich mit ihrem Behandlungsteam über ihre Ess-Brech-Sucht sprechen sollten, und darauf hinweisen, dass auch hier eine optimale Mundhygiene wichtig ist.
Bei Adipositas:
  • Adipöse Patienten darüber aufklären, dass sie anfälliger für parodontale Erkrankungen sind und mit größerer Wahrscheinlichkeit unter Zahnverlust leiden werden.
  • Adipöse Patienten dazu auffordern, sehr sorgsam auf ihre Mundgesundheit zu achten; erklären, dass zucker- und kohlenhydratreiche Nahrungsmittel (die sie vielleicht gerne mögen) die Wahrscheinlichkeit für eine Parodontitis erhöhen

  • Eine schlechte Ernährung kann sich negativ auf die Mundgesundheit und allgemeine Gesundheit auswirken.
  • Der Zusammenhang zwischen Adipositas und einer Reihe von Erkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, wurde vielfach bestätigt.
  • Adipositas und Bewegungsmangel sind ebenfalls mit dem metabolischen Syndrom assoziiert, das das Risiko für Diabetes sowie Herz- und Gefäßerkrankungen erhöht – mit wiederum negativer Auswirkung auf die Mundgesundheit.

  • Bestärken Sie den Patienten darin, die Sorgsamkeit hinsichtlich der Mundgesundheit aufrechtzuerhalten; Menschen mit Adipositas nehmen seltener regelmäßige Kontrolltermine in der Zahnarztpraxis wahr.
  • Zur Aufrechterhaltung der Mundpflege sollte ein Patient sofort nach einem Brechanfall den Mund mit Wasser oder mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung ausspülen.
  • Empfehlen Sie, mindestens eine Stunde nach einem Brechanfall nicht die Zähne zu putzen, um den erosiv belasteten Schmelz nicht noch weiter zu schädigen. 
  • Neben Maßnahmen zur Desensibilisierung oder Remineralisierung könnten fluoridhaltige Mundspülungen oder Gele verordnet werden.
  • Empfehlen Sie 2-mal tägliches Zähneputzen für jeweils 2 Minuten, mit einer Zahnbürste mit konischen Borsten, um Bereiche unter dem Zahnfleischsaum und zwischen den Zähnen zu erreichen.
  • Erklären Sie, dass Interdentalreinigung in Bereichen hilft, die mit einer Zahnbürste nicht erreicht werden können; empfehlen Sie Interdentalbürste oder Gummi-Interdentalreiniger, um alle Zahnzwischenräume zu reinigen.
  • Erinnern Sie daran, spätestens alle 12 Wochen die Zahnbürste oder den Zahnbürstenkopf auszutauschen – ebenso Interdentalbürsten, wie vom Hersteller empfohlen, zu wechseln.
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten aufrechterhalten werden.

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