Juni 12, 2024 - Min LesedauerMin Lesedauer

Gingivitis zur Parodontitis

Wie Sie Ihren Patient:innen helfen, von der Behandlung zur Prävention zu wechseln.

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Fragen Sie jemanden, wie oft sie oder er die Zähne putzt, erhalten Sie meist eine ziemlich einfache Antwort: ein- oder zweimal täglich. Fragen Sie sie jedoch nach den Gewohnheiten zur Reiningung der Zahnzwischenräume, so variieren die Antworten deutlich stärker.

Die meisten Menschen reinigen ihre Zahnzwischenräume bestenfalls sporadisch. Während es zwar für einige ein fester Bestandteil ihrer Mundpflegeroutine ist, greifen andere nur dann zur Zahnseide oder zu Interdentalbürsten, wenn sie störende Essensreste zwischen ihren Zähnen haben. Eine verstärkte Aufklärung über den Zusammenhang zwischen Interdentalreinigung und Zahnfleischerkrankungen könnte dazu beitragen, diese Gewohnheit nachhaltig zu etabilieren. 

Die Reinigung der Interdentalräume, ob mit Zahnseide, Interdentalbürsten, -reinigern oder Zahnhälzern wird von Zahnärzt:innen stets als wesentlicher Bestandteil einer umfassenden Mundhygiene betont. Das Problem besteht jedoch darin, dass viele Menschen die interdentale Reinigung als umständlich empfinden und sie im Vergleich zum Zähneputzen als zweitrangig betrachten. 

Als Fachkraft für Mundpflege können Sie Ihren Patient:innen helfen, die Zahnfleischpflege ernst zu nehmen, indem Sie ihnen detailliert die Auswirkungen einer mangelnden Reinigung aufzeigen. 


Patient:innen helfen, Gingivitis zu identifizieren

Studien aus den USA [2] und Europa [3] schätzen, dass etwa 30-50% der erwachsenen Bevölkerung an irgendeiner Form von Parodontitis leiden. Entzündliche Zahnfleischprobleme, bekannt als Gingivitis, sind das Vorstadium. Selbst Personen, die regelmäßig und gründlich ihre Zähne putzen, sind ohne adäquate Interdentalreinigung nicht immun gegen Gingivits. 

Die reine Information an Patient:innen, dass sie an Gingivitis leiden, reicht oft nicht aus, um eine Verbesserung ihrer interdentalen Reinigungsgewohnheiten zu bewirken. Für Zahnärzt:innen ist es daher entscheidend, ihren Patient:innen physisch die Symptome einer beginnenden Zahnfleischerkrankung, insbesondere in den interdentalen Räumen, zu demonstrieren: 

  • Rotes, geschwollenes, entzündetes Zahnfleisch
  • Zahnfleischbluten
  • Empfindlichkeit entlang des Zahnfleischsaums


Sobald das visuelle Beispiel vorliegt, können sich ihre Patient:innen jedes Mal daran erinnern, wenn sie in den Spiegel schauen oder während dem Zähneputzen. Es gibt bisher keine wirkungsvollere Methode, die den wichtigen Schritt der Interdentalreinigung ergänzt. Dies ist Teil einer durch die Forschung [4] unterstützen Strategie, die Patient:innen hilft, ihre Selbstwahrnehmung zu verbessern und die möglichen Auswirkungen unzureichender Mundhygiene zu erkennen. 


Aufklärung zu Parodontitis

Jüngste Leitlinien [5], die von der Europäischen Föderation für Parodontologie (EFP) veröffentlicht wurden, haben die Bedeutung von Bildungsinterventionen hervorgehoben. Es ist entscheidend zu erklären, wie Gingivitis zu schwereren Formen der Parodontitis fortschreiten kann, was wiederum zu einem höheren Grad an Entzündungen, irreversiblen Schäden an den Stützstrukturen der Zähne und einer Reihe ernster Mundgesundheitsprobleme führen kann. Die meisten Patient:innen mit leichter bis schwerer Zahnfleischerkrankung sind sich des Problems bewusst, jedoch oft ohne den Zusammenhang mit ihren Zähnen zu erkennen. Sie erleben häufig Symptome wie lockere oder falsch ausgerichtete Zähne, verursacht durch alveolären Knochenverlust [6], oder Schmerzen beim Kauen, die sie fälschlicherweise auf Zahnempfindlichkeit zurückführen. Eine beeinträchtigte Zahnfleischgesundheit wird ihnen nicht immer bewusst.

In diesem Stadium können Patient:innen die Auswirkungen der Zahnfleischerkrankung sowohl sehen als auch fühlen. Es obliegt den Zahnärzt:innen, ihren Patient:innen die Ursachen aufzuzeigen. Demonstrieren Sie ihnen die parodontale Taschentiefe von >4mm um ihre Zähne und erklären Sie ihre Bedeutung. Nutzen Sie visuelle Darstellungen, um Zahnfleischrückgang oder alveolaren Knochenverlust zu veranschaulichen.


Veranschaulichen Sie die Verbindungen zwischen Gingivitis und Parodontitis

Wie Sie wissen, kommt es nicht über Nacht von gesundem Zahnfleisch zu einer schweren Zahnfleischerkrankung. Die Entwicklung hin zur Parodontitis erfolgt schrittweise. Für Patient:innen die Kontrolltermine wahrnehmen, können Anzeichen erkannt werden. 

Die Diagnose von Zahnfleischerkrankungen im Frühstadium anhand von Symptomen einer Gingivitis und die Empfehlung verbesserter allgemeiner Reinigungsgewohnheiten, insbesondere mit Fokus auf die Interdentalreinigung, sind ein guter Anfang in Richtung Prävention. Dennoch müssen Patient:innen ihren Beitrag zu Hause leisten. 

Maßnahmen beginnen mit der Aufklärung. Zeigen Sie Ihren Patient:innen die Symptome der Gingivitis und erklären Sie, wie sie diese behandeln können. Erläutern Sie das Fortschreiten der parodontalen Erkrankung und die Folgen einer unbehandelten Gingivitis. Diskutieren Sie, wie Mundgesundheitsgewohnheiten und Lebensstile der Patient:innen ihre Zahnfleischgesundheit beeinflussen. Führen Sie einen Dialog, der nicht nur Gingivitis und das Fortschreiten zur Paradontitis erklärt, sondern auch die Bedeutung der täglichen interdentalen Reinigung und Zahnfleischpflege betont. 


Behandlung von Parodontitis: Was Patient:innen wissen sollten

Patient:Innen müssen in erster Linie wissen, dass ihre Parodontitis behandelbar ist. Tiefenreinigung - Scaling, Root Planing und andere Techniken [7] - sind üblich und relativ einfach zu handhaben. Idealerweise unterstützen Sie Ihre Patient:innen bei der Umsetzung einer gründlichen Interdentalreinigung bereits bevor sich die Parodontitis verschlimmert. Über die Demonstration der Anwendung hinaus besteht die Möglichkeit, ihnen Produkte anzubieten, die ihnen zu Hause eine effektivere Zahnfleischpflege ermöglichen. Teil der Behandlung könnte ebenfalls die Verschreibung oraler Antibiotika sein.



Vor allem müssen Patient:innen wissen, dass sich ihr Zustand verschlechtert, wenn dieser unkontrolliert und unbehandelt bleibt. Machen Sie deutlich, dass leichte Rötungen und Blutungen nur oberflächliche Probleme sind und dass schwere, oft sehr kostspielige Mundgesundheitsprobleme vor Ihnen liegen. Fördern Sie das Bewusstsein von zeitgerechter und gründlicher Behandlung bei Gingivitis. 


Betonen Sie die Bedeutung der Prävention von Zahnfleischerkrankungen

Unabhängig davon, ob Patient:innen an einer Gingivitis im Frühstadium oder an einer sich verschlechternden Parodontitis leiden, ist es für Zahnärzt:innen wichtig, auf die Bedeutung präventiver Zahnfleischpflege und umfassender Mundhygiene aufmerksam zu machen. Wenn Patient:innen bereits über gute Putzgewohnheiten verfügen, sollte der Fokus auf Tipps zur interdentalen Reinigung und Mundspülung liegen. Demonstrieren Sie die Produkte und Techniken, die dabei helfen, diese Maßnahmen zu einem festen Bestandteil der täglichen Routine zu machen. Zeigen sie ihren Patient:innen, dass es neben Zahnseide auch weitere, meist einfachere Möglichkeiten gibt, schwer zugängliche Stellen zwischen den Zähnen zu reinigen. 

Noch wichtiger ist es, über die Mundgesundheit hinaus zu gehen. Informieren Sie Ihre Patient:innen über die Verbindung. zwischen Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit. Führen Sie offene Gespräche, um mehr über Lebensstil und Gewohnheiten zu erfahren. So können Sie deutlich Korrelationen zwischen diesen und eventuellen Zahnfleischerkrankungen aufzeigen. 

Faktoren wie ungesunde oder unausgwogene Ernährung, Rauchen, übermäßiger Stress, Diabetes oder Krebs spielen dabei eine entscheidende Rolle. 

Wie bei jeder chronischen Erkrankung ist Prävention besser als Behandlung. Die Aufklärung der Patient:innn über die Stadien der Zahnfleischerkrankung und deren Vermeidbarkeit ist eine sehr gute Möglichkeit, dabei zu helfen, ihr Lächeln zu bewahren. 


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