März 16, 2022 - Min LesedauerMin Lesedauer

Ulzerierende Mundschleimhautläsionen - Ätiologie und Therapiemöglichkeiten

Inhalte

Ätiologie: Wodurch entstehen ulzerierende Mundschleimhautläsionen?

Der Bereich ulzerierende Mundschleimhautläsionen ist sehr vielfältig, daher möchten wir uns an dieser Stelle auf die Bereiche Aphthosen sowie traumatische und irritative Läsionen konzentrieren. 

Die Ätiologie von chronisch rezidivierenden Aphthen (CRA) ist weitgehend unbekannt. Verschiedene Ansätze werden diskutiert. Beispielsweise kann ein Mangel an Eisen, Folsäure oder Vitamin B12 eine Rolle spielen. Aphthen sind nicht ansteckend, wobei 40% aller Patienten mit CRA eine Familienanamnese aufweisen. Somit scheinen genetische Faktoren eine Rolle zu spielen (1). Weitere Ansätze, die kontrovers diskutiert werden, sind Nahrungsmittel- und Medikamentenunverträglichkeit, Stress, lokale Traumata, Stoffwechselstörungen, Avitaminosen oder hormonelle Störungen. Lokale virale oder bakterielle Infektionen sind definitionsgemäß nicht ursächlich (2;3).

Eine Häufigkeit tritt bei den Krankheitsbildern Morbus Behcet, HIV, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa auf. Auch lokale Faktoren können eine Rolle spielen. So kann z. B. ein Bracket oder eine Prothesenklammer der Auslöser für eine Aphthenentstehung sein. Aber auch heißes Essen, scharfe Füllungskanten oder ein Zungenpiercing können auslösend sein. Alles in allem scheint gesichert, dass es weder eine bakterielle noch eine virale Infektion ist, sondern eine wahrscheinlich immunologisch bedingte Gefäß-Schleimhautreaktion.

 

Therapiemöglichkeiten: Wie lassen sich ulzerierende Mundschleimhautläsionen behandeln?

Wie schon erwähnt, sind ulzerierende Mundschleimhautläsionen nicht ansteckend und auch nicht gefährlich. Dies sollte man den Patienten auch so mitteilen, um ihnen damit die Angst vor einer bösartigen Mundschleimhautveränderung zu nehmen.

Da das Alltagsleben bedingt durch die Schmerzen sehr stark eingeschränkt sein kann, spielt auch der Aspekt der Lebensqualität eine große Rolle.
Klassische Therapiemöglichkeiten zielen darauf ab, die Schmerzen der Betroffenen zu lindern. Dies kann durch unterschiedliche Behandlungsansätze erfolgen.

Lokalanästhetika

Hier wird die betroffene Stelle durch Wirkstoffe wie Lidocain oder Polidocanol betäubt. Die Produkte werden meist in Gel-Form angeboten.

Tinkturen/ Spülungen

Tinkturen mit Extrakten von Myrrhe, Salbei oder Rhabarberwurzel besitzen eine adstringierende und entzündungshemmende Wirkung.
Weiterhin können Spülungen mit antibakteriellen Wirkstoffen wie CHX mehrmals täglich empfohlen werden.

Lasern

Diese Option bieten Zahnarztpraxen an, die einen Laser haben. Gerade bei Major Aphthen kann eine Dioden-Laser-Behandlung sinnvoll sein. Die Laserbehandlung ist völlig schmerzfrei und es bleiben keine Narben zurück. Diese Behandlungsoption ist allerdings eine reine Privatleistung.

Unsichtbares Pflaster

Neue Therapieoptionen bieten unsichtbare Pflaster mit zusätzlichen Wirkstoffen an, die die betroffene Stelle abschirmen. Zusätzlich enthalten sie Wirkstoffe wie Hyaluronsäure und natürlich gewonnene Kräuter- und Pflanzenextrakte wie Ingwer und Kamille. Diese Therapie hat den Vorteil, dass sowohl die Schmerzen beseitigt werden (durch die Abdeckung) als auch Stoffe zugefügt werden, die den natürlichen Reparaturmechanismus aktivieren und so für eine schnellere Heilung sorgen.



Entdecken Sie die Produktlösung von GUM.

Die GUM AftaClear Produkte bieten eine schnelle und wirksame Linderung von der ersten Anwendung an.


1) Wissenschaftliche Stellungnahme der DGZMK  DZZ 60
2) Hornstein OP: Kap 17 Erkrankungen des Mundes 1996, 313-323
3) Chadwick et al Br Dent J 1991; 171; 83-87

Verwandte Artikel

Registrieren Sie sich für unseren Newsletter