Kinderzahnpflege: Unverzichtbar von Anfang an
Pflege der Milchzähne
Milchzähne sind besonders anfällig für Karies: ihre Schmelzschicht ist dünner als die der bleibenden Zähne. Aber auch bei bleibenden Zähnen dauert es ungefähr drei Jahre nach ihrem Durchbruch, bis sie voll mineralisiert und resistent sind. Die Entfernung von Plaque durch regelmäßige Zahnpflege ist unerlässlich, da sonst die Bakterien Säuren bilden, die den Zahnschmelz angreifen und Mineralien herauslösen.
Beim Säugling ist die Anwesenheit von Karies im Milchgebiss der beste Indikator für ein erhöhtes Kariesrisiko der bleibenden Zähne. Darüber hinaus führt ein früher Verlust von Milchzähnen häufig zum Einbruch der Stützzonen und zum Platzmangel für die bleibenden Zähne. Eine kieferorthopädische Behandlung ist danach oft erforderlich. Dies ist nicht nur unangenehm für das Kind, sondern auch zeitraubend und kostspielig für die Eltern.
Frühkindliche Karies und Risikofaktoren
Hinweise auf ein erhöhtes Kariesrisiko bei Kindern [1]:
- ≥ 2 kariösen Läsionen im vergangenen Jahr
- frühe Karies
- tiefe Grübchen und Fissuren
Spezielle Risiken, die zu Karies bei Kindern führen können:
- keine oder zu geringe Anwendung von Fluorid
- schlechte Mundhygiene
- häufiger Verzehr von Süßigkeiten oder süßen Getränken
- unregelmäßige Zahnarztbesuche
- zu langes Stillen oder Flaschennahrung
[1] Karies Diagnose und Risikobewertung. Einen Überblick über präventive Strategien und Management. JADA, Bd. 126, Juni 1995, 7-S E. Reich: altersbedingte Karies Diagnose, Dental Magazin 2009, 238-241.